Innenhofgestaltung für das Bundesministerium für Arbeit und Soziales Eine grüne Gegenwelt erschaffen
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Der Innenhof liegt in einer rund 27 Meter tiefen und engen Gebäudeschlucht, sodass nur wenig Sonnenlicht den Hof erreicht. Um dort eine angenehm inspirierende Aussicht und Aufenthaltsqualität zu erzeugen, erschaffen wir eine grüne Oase und nutzen kunstvoll das Sonnenlicht, um Licht ins Dunkel zu bringen. Das Gesamtkonzept verzahnt landschaftsarchitektonische Gestaltung und künstlerische Inszenierung, um den versiegelten Hof in eine naturnahe Oase zu verwandeln, die als Bühne für Naturschauspiele dient. Dabei entsteht eine spannungsvolle Ambivalenz zwischen Natürlichkeit und Künstlichkeit: in einem künstlichen Naturraum werden natürliche Situationen inszeniert. AUSZUG ENTWURFSTEXT
© GRIEGER HARZER DVORAK / Birgit Schuh -
Die Arbeit überzeugt durch die Schaffung einer grünen Gegenwelt zum urbanen Kontext. Unter Beachtung von funktionalen und programmatischen Aspekten werden die Grünflächen im Innenhof maximiert. Es entstehen Mulden und Hügel; Licht, Wasser, Vegetation und Stein prägen die Atmosphäre. Ein verbindender, mäandrierenden Weg entschleunigt und schafft in seinen Windungen Aufenthalts- und Kommunikationsnischen. Frei bewegbares Mobiliar ist gut vorstellbar. AUSZUG JURYPROTOKOLL
© GRIEGER HARZER DVORAK / Birgit Schuh -
Ein verschlungener Weg mäandert in Verlängerung des Foyers von Nord nach Süd. Beidseitig einsteht eine topografische Haut aus Hügeln und Mulden, die sich in der Pflanzenauswahl fortsetzt. Das organische Formenspiel setzt sich in der Vertikalen auf den begrünten Fassadenbereichen fort. Charakterstarke Pflanzen entführen in einen kreativen Denkraum. Nebelfontänen des Bewässerungssystems erzeugen überraschende und abwechslungsreiche, stimmungsvolle Momente. Die südliche Fassade des Treppenhausturms Taubenstraße wird in voller Breite von einer farbigen Spiegelfaltung bekleidet, die das Sonnenlicht farbig transformiert und in die Tiefe der Gebäudeschlucht lenkt. Bei Sonnenschein durchwandert das farbige Lichtspiel den eingefassten Natur(bühnen)raum und wird auf verschiedenen Projektionsflächen sichtbar. AUSZUG ENTWURFSTEXT
© GRIEGER HARZER DVORAK / Birgit Schuh -
Ziel ist es, den Hof in ein vegetatives Gemälde zu verwandeln, in dem die Auswahl der Pflanzen einen alpinen Schluchtenwald zum Vorbild nimmt und auf charakterstarke Wuchsformen der Gehölze und Bodendecker gesetzt wird. Eine Kombination aus Picea omorika, Dryopteris filix-mas, Cotinus coggygria u.a. schafft ein üppiges und interessantes Vegetationsbild, welches den Innenhof maximal begrünt. Das Entsiegeln des engen Innenhofes ist der erste wichtige Schritt, um eine tolle Aufenthaltsqualität und einen unverwechselbaren Erholungsraum zu schaffen und gleichzeitig das Kleinklima stark zu verbessern. Die gesamte Hoffläche, die Dachterrasse und sogar das Foyer werden aus einem Guss entworfen und mit Grün bespielt. Die sehr organische Form der Grünflächen schafft einen starken Wiedererkennungswert und bietet einen sehr hohen Entsiegelungsgrad im Hof. AUSZUG ENTWURFSTEXT
© GRIEGER HARZER DVORAK / Birgit Schuh
Im nichtoffenen, interdisziplinären, einphasigen anonymen Planungswettbewerb für die Disziplinen Landschaftsarchitektur und Kunst sollte der Innenhof des Bundesministeriums für Arbeit und Soziales neugestaltet werden.
"Es ist die Natur, die die Atmosphäre des Ortes schafft. Wir LandschaftsarchitektInnen und KünstlerInnen arrangieren sie nur."
Aussage des 1. Preisträgers
Dieses Leitmotiv ist eine Transformation des Zitats Glinkas, das auf dem Wandrelief der Außenfassade verewigt ist: „Es ist das Volk, das die Musik schafft. Wir Musiker arrangieren sie nur“.
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Verfahrensart Offener Wettbewerb
TeilnehmerLandschaftsarchitekten mit Künstlern
Anzahl Teilnehmer10 (von 25 ausgewählt)
AusloberBMAS, Berlin
Entscheidung20.06.2024
Preisträger
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