Neugestaltung Polygraphplatz, Leipzig Stadtoase, polycodiert
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Der Polygraph verwandelt sich von der zugeparkten Pflasterwüste zum grünen Herzen des Quartiers. Schließlich stellt der Platz die zentrale Andockstation des Sellerhäuser Bogens auf der Stadtebene dar und ist damit das Leitprojekt für die grüne Stadterneuerung im Geleitzug des Parkbogens (...) Vorschlag der Verfasser: Wir setzen befestigte Flächen nur dort, wo sie wirklich häufig genutzt werden. Wir schlagen eine großzügige grüne Platzmitte vor, die lediglich die nötigen Wegebeziehungen abbildet. Wir entwickeln grüne Strukturen, die benutzt werden können und doch smartes Wassermanagement mit pflanzlichem Reichtum, mit Biodiversität verbinden. Wir verwenden vorhandenes oder nachhaltiges Material. Wir bringen viele Bäume in die Stadt. Und wir suchen Schönheit. Wir versuchen die polycodierte Stadtoase. AUSZUG ENTWURFSTEXT
© SINAI/Visualisierung: werk3.berlin -
Die Struktur: Der Polygraphplatz markiert den Kreuzungspunkt zwischen dem Parkbogen und den querenden gründerzeitlichen Raumfolgen und er leistet die Überleitung zu den Grünräumen mit dem Kleingartenpark im Leipziger Osten. Mit der vorgeschlagenen grünen Neuinterpretation entsteht ein Hybrid aus Grünraum und städtebaulich klar gefasstem Stadtraum: ein zweigeteilter Gartenplatz beiderseits des Parkbogens. Er greift damit den Typus des grünen Promenadenzuges der Gregor-Fuchs-Straße auf zeitgemäße Art auf und setzt ihn bis zum Kleingartenpark fort. AUSZUG ENTWURFSTEXT
© SINAI -
Soziales Programm: Das Layout der Plätze macht ihre Programmierung intuitiv erfassbar: Die alltäglichen Fahrverkehre werden klar definiert im Westen und Süden abgewickelt, die zentralen Nutzungs- und Aufenthaltsbereiche liegen geschützt durch die Grünflächen im Norden, jeweils den „aktivierenden“ Gebäuden vorgelagert. Die Grünflächen dienen gleichermaßen als Erholungsräume, Kulisse und mögliche Erweiterungsmöglichkeiten vor allem bei den Veranstaltungen vor der Feuerwache. AUSZUG ENTWURFSTEXT
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Grün-blaue Pflanzungen Die grüne Mitte bildet die Klimaanlage des Platzes, wie auch der Alleen. Die Baumhaine bieten Schatten, die Trifolium-Rasenflächen laden zum Lagern und Picknicken ein. Die abfallenden Rasenflächen leiten das oberflächig anfallende Platzwasser in die Staudenflächen der Südseite: In einem organisch geformten Mikrorelief aus gedichteten und durchlässigen Zonen entstehen kühlende Verdunstungs- und Versickerungszonen mit differenzierter Bepflanzung aus Stauden und niedrigen Sträuchern. Bei Starkregenereignissen stehen die gesamten Rasensenken als Rückstauvolumen zur Verfügung. Der größte Teil der befestigten Flächen entwässert direkt in die Grünflächen. Vereinzelte gefasste Wasserführungen werden in Baumrigolen überführt. AUSZUG ENTWURFSTEXT
© SINAI/Visualisierung: werk3.berlin -
Wieviel Grün ist möglich bei der gleichzeitigen Programmierung als vitalen Stadtplatz und urbanen Knotenpunkt mit vielfältigen Bewegungslinien? Eine schlüssige Antwort darauf liefern SINAI Landschaftsarchitekten.
Die Stadt Leipzig will den Polygraphplatz m Stadtteil Anger-Crottendorf zu einem „multicodierten, grünen Stadtplatzes“ umgestalten.
Sie wünscht sich für den Polygraphplatz einen Ort der Begegnung und des Austauschs mit einem klaren Zeichen für die Stadtökologie durch einen baukulturell hochwertigen Entwurf. Eine möglichst multifunktionale Nutzung der Flächen, die den Spagat zwischen Bespielung, Erholung und Retention schafft und den aktuellen Bedarfen im Quartier gerecht wird, die Öffnung der Schule und des Nachbarschaftszentrums zum Platz hin sowie der Übergang zum Parkbogen Ost und Stünzer Park sind spannende Herausforderungen. Auch eine nachhaltige und niedrigschwellige Umnutzung der jetzigen Flächen zur „guten Stube“ des Quartiers zählte als wichtiger Aspekt.
Siegerentwurf
Der Siegerentwurf von SINAI Landschaftsarchitekten interpretiert den Polygraphplatz als grüne Mitte des Quartiers bestehend aus vier schollenartigen Vegetationsinseln, die alleeartig nach Osten fortgeführt werden. Dadurch entsteht eine überzeugende Balance aus nutzbaren befestigen Flächen sowie grünen Inseln, die sowohl hochwertige Aufenthaltsmöglichkeiten bieten als auch extensive Flächen für Biodiversität und Retention, wertet die Jury. Die Ausgangsfrage der VerfasserInnen „Wieviel Grün ist möglich?“ werde somit überzeugend beantwortet.
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