Schussenpark Ravensburg Stadteingang am erlebbaren Fluss

Ravensburg - Stadt am Fluss: Der Siegerentwurf setzt dieses Ziel mit einem durchgehenden Uferpark um. Das Konzept bedient sich dabei einfacher, aber wirksamer Mittel. Die Tieflage der Schussen bedingte früher schon die Aufschüttung des Bahnkörpers sowie der Gewerbegebiete. Der Entwurf macht das durch geschickte Modellierung und Raumaufweitung wieder rückgängig. Zwischen dem Bahnkörper und der Schussen entsteht eine völlig neue Auenlandschaft. Prall- und Gleitufer geben den Rhythmus vor. Somit können die großen Galeriegehölze, die am Mittelwasser wachsen, erhalten werden. Die Orientierung fällt beim Ankommen im neuen Schussenpark leicht. Der Biergarten am Gleis 9 im Süden und die Caféterrasse am historischen Escher-Steg im Norden sind künftig reizvolle Anlaufpunkte. Entlang der östlichen Platanenreihe spannt sich ein interessantes Aktionsband mit Kletter-, Sport- und vielerlei Bewegungsmöglichkeiten auf. Der Lärm und Staub der Gleise wird durch vertikales Grün gefiltert.  (AUSZUG ENTWURFSTEXT)

Die Verfasser/innen gehen sehr behutsam auf die die örtliche Situation ein und beschränken sich am Ufer der Schussen auf wenige aber wirksame Eingriffe. Somit kann ein Teil des Vegetationsbestands erhalten werden. Auch die Platanenreihe bleibt bestehen und wird nach Süden und Norden ergänzt. Sie wirkt als pflanzlicher Filter und räumlicher Abschluss zum Bahngelände. Die Promenadenkante folgt subtil der neuen Uferkante. Der Verzicht auf ergänzende Wege am Schussenufer ist angenehm, wobei der Schussenstrand bei normalen Wasserständen als Weg und Aufenthaltsbereich fungieren kann. Der Beitrag zeichnet sich so durch einen sehr geringen Versieglungsgrad aus. (AUSZUG JURYPROTOKOLL)

Gestaltung und Materialität: Mit der Modellierung des Schussenufers entsteht eine Flusslandschaft und weitläufige Rasenstufen, die in Teilbereichen durch Natursteinblöcke zum Sitzen abgefangen werden. Die Escher-Wyss-Straße wird bis zur Abfahrt der Tiefgarage asphaltiert und geht dann als Parkpromenade in eine wassergebundene Wegedecke über, die anschließend in die Schussenpromenade einfliesst. Der neue Platz beim Escher-Steg ist gepflastert, ebenso der Platzbereich beim Gleis 9. Die Sitzstufe an der Schussenpromenade unter den Platanen ist aus heimischem Naturstein mit Holzauflage. Holzdecks an verschiedenen Stellen dienen als Aussichtpunkte und laden zum Verweilen ein. Im Bereich der renaturierten Uferböschung finden sich vereinzelt Natursteinblöcke, Totholzstämme und Findlinge als Sitzelemente wieder. (AUSZUG ENTWURFSTEXT)

Uferzone: Die Promenade liegt tiefer und dadurch optisch näher am Fluss. Ihre Vor- und Rücksprünge schaffen Raum für kleine Plätzchen, Baumpflanzungen und eine lange Sitzbank. Von hier genießt man den Blick auf das Wasser, die Uferwiesen und Besucher. Am Ufer angekommen, kann man direkt auf dem Naturweg weiterspazieren und erfreut sich an den blühenden Hochstaudensäumen und Wiesen. Die Mündung des Flappachs wird renaturiert. Ein Spielplatz für die Kleinen am Café und für die Großen im Auenwäldchen gibt Platz für „Piraten- und Dschungelkinder“. Im Ideenteil erhält die Schussen durch einen großen „Schwung“ nochmals viel Platz. Die Sitzstufen vor dem Technischen Rathaus führen zum renaturierten Ufer. Die Autos sind in der begrünten Tiefgarage (unter der Parkpromenade) geparkt – ein durchgehender Uferpark in Ravensburg. (AUSZUG ENTWURFSTEXT)

Hochwasserschutz: Mit dem Abtrag und der Terrassierung entsteht neuer Retentionsraum am Schussenufer. Die neuen Strandbuchten können bei Hochwasser überspült werden. Es gibt - bis auf Sitzsteine, die auch überspült werden können - keine Einbauten im Gewässerrandstreifen und HQ100-Bereich. Nach Prüfung der vorliegenden Unterlagen und der zusätzlichen Aufweitung des Schussenufers zur Retention ist gewährleistet, dass im Hochwasserfall im Bereich der Unterführung auch nach Abtrag des Geländes auf das Niveau des obersten Podestes nach wie vor die Einhaltung sogar von HQ-extrem möglich ist. (AUSZUG ENTWURFSTEXT)