Die Frage nach der Nachnutzung des Klinikareals an der Holwederstraße in Braunschweig gab den Ausschlag für einen offenen städtebaulich-freiraumplanerischen Wettbewerb. Bis 2024 soll das Areal bis auf einzelne Verwaltungsgebäude geräumt sein. Bei der Suche nach überzeugenden Nutzungskonzepten und Entwicklungsmöglichkeiten überzeugte der Entwurf von jensen und hultsch architekten in Gemeinschaft mit studiofutura.
Die Stadt Braunschweig initiierte auf der Suche nach verschiedene Entwicklungsmöglichkeiten einen offenen Wettbewerb zur Nachnutzung und teilte diesen in zwei Phasen: In einer ersten Phase waren für das circa 51.000 m² große Gelände die neun überzeugendsten Nutzungskonzepte für eine zweite Überarbeitungsphase ausgewählt und den bearbeitenden Büros Hinweise für die Überarbeitung gegeben worden.
In der zweiten Phase erarbeiteten das Braunschweiger Planungsbüro jensen und hultsch architekten in Gemeinschaft mit dem Berliner Landschaftsarchitekturbüro studiofutura, Matteo Basta, den Siegerentwurf. Dieser sieht ein Quartier mit dem Schwerpunkt Wohnen in unterschiedliche Wohnformen vor - darunter auch gemeinschaftliches Wohnen. Etwa die Hälfte des witgehend autofreien Quartiers soll aus Grünflächen bestehen, was bei Neu- und Umplanungen ein außergewöhnlich hoher Anteil ist.
Juryurteil (Auszug aus Stadtinfo Braunschweig)
Aus Sicht der Jury bietet der Siegerentwurf eine überzeugende Lösung der komplexen Planungsaufgabe unter Berücksichtigung der besonderen Anforderungen des Standortes hinsichtlich städtebaulicher, freiraumplanerischer, sozialer und klimatischer Aspekte. Die Jury unter Vorsitz von Stadtplaner Uli Hellweg resümiert: „Die Okerumflut und ihr Grünraum werden zum entwurfsbestimmenden Merkmal und geben dem gesamten, im Bestand sehr heterogenen Wettbewerbsareal einen identitätsstiftenden Zusammenhang.“ . Der Jury gehörten neben dem Vorsitzenden und Stadtbaurat Leuer Vertreterinnen und Vertreter aus Fachverwaltung, Wissenschaft, Ratspolitik und Stadtbezirksrat an.
„Der Entwurf bietet die große Chance, im Westlichen Ringgebiet in unmittelbarer Innenstadtnähe eine attraktive Fläche neu und zukunftsfähig zu nutzen“, kommentiert Stadtbaurat Heinz-Georg Leuer und weist besonders auf den großzügigen Freiraum entlang der Westlichen Okerumflut hin. Leuer betont, dass insbesondere die Freistellung und unmittelbare Einbeziehung des denkmalgeschützten Klinikumhauptgebäudes besonders gelungen sei.
Städtebauliche Leitidee des Siegerentwurfs sind sechs halböffentliche Höfe, in denen Bestand und Neubau verknüpft sind, mit Schwerpunkt unterschiedlicher Wohnnutzungen, aber auch Sozialeinrichtungen und Raum zum Arbeiten.
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