Bayern Jury kürt Siegerentwurf zur Landesgartenschau Günzburg 2029
Die A24 Landschaft Landschaftsarchitektur GmbH wird die Daueranlage zur Landesgartenschau Günzburg 2029 planen. Der Entwurf des Büros aus Berlin wurde vom Preisgericht, das gestern in Günzburg tagte, einstimmig zum Sieger des Wettbewerbs gekürt. Vor allem die Gestaltung des Volksfestplatzes und der Zugang zur Donau haben die Jury, der auch Oberbürgermeister Gerhard Jauernig angehörte, überzeugt. „Das ist Stadtentwicklung, wie wir uns das vorstellen, mit allen Chancen und Risiken.

Im Siegerentwurf finden sich viele Elemente wieder, die sich die Bevölkerung, mit der wir von Anfang an intensiv gearbeitet haben, gewünscht hat,“ so das Stadtoberhaupt.
Auf FREIRAUM WETTBEWERB berichten wir ausführlich über den Entwurf der Preisträger: HIER geht es zum Beitrag.
Das Preisgericht empfahl der Stadt, A 24 Landschaft mit der weiteren Planung zu beauftragen. lohrer.hochrein landschaftsarchitekten und stadtplaner GmbH aus München, die bereits den Grundstein für die erfolgreiche Gartenschau-Bewerbung gelegt hatten, erarbeiteten die Auslobung des Wettbewerbs in Zusammenarbeit mit der Stadt Günzburg.
Am freiraumplanerischen und städteplanerischen Ideen- und Realisierungswettbewerb für die Landesgartenschau 2029 hatten sich sechs Landschaftsarchitekturbüros aus Deutschland beteiligt, deren Entwürfe der Jury anonym mit Tarnnummern präsentiert wurden. Den Vorsitz der aus 17 Sach- und Fachpreisrichter*innen bestehenden Jury, darunter Stadt- und Landschaftsplaner sowie Vertreter*innen der Günzburger Stadtratsfraktionen, hatte der Landschaftsarchitekt Till Rehwaldt aus Dresden. Auch er sieht in dem Siegerentwurf enormes Potenzial, auch wenn an manchen Stellen, etwa im Bereich der Hagenweide, nachgearbeitet werden muss. „Ich habe vollstes Vertrauen, dass das gelingen wird“, so Rehwaldt.
„Stadt am Wasser“
Mit der Landesgartenschau 2029 wird Günzburg zur „Stadt am Wasser“, indem die Ufer und Flächen entlang der Flüsse erschlossen und die Innenstadt über neue Verbindungen und Stege für Fußgänger und Fahrradfahrer näher ans Wasser rückt. Auf dem Weg dahin mussten die Planungsbüros Lösungen für etliche Fragen entwickeln. Wie wird das Donauufer gestaltet? Wie kommt man auf die gegenüberliegende Seite? Wie wird der Fluss erlebbar, ebenso wie Nau und Günz? Wie kann man die Hagenweide aufwerten, wie geht man mit den ökologisch sensiblen Bereichen um, und vor allem: Wie wird der Volksfestplatz künftig ausschauen? Das Planungsgebiet umfasst die neu zu schaffenden öffentlichen Freiflächen am Auweg bis zum Donauufer mit Anbindungen an die Günz, das nördliche Donauufer bis zum Freibad, die Verbindung entlang der Günz bis zu Hagenweide und deren funktionale und gestalterische Aufwertung, Teilflächen des Altstadtgrüngürtels und die programmatische Aufwertung des Bürgerparks. Gefragt waren außerdem Vorschläge zum Ausstellungskonzept für die Durchführung der Landesgartenschau.
Naherholung stärken
In der Auslobung zum Wettbewerb heißt es zur Aufgabenstellung: Eine Gartenschau in Günzburg hat das Potenzial, die Stadt an ihre Flüsse intensiver anzubinden. Mit Freiräumen unterversorgte Wohngebiete sollen mit Aufenthaltsangeboten für alle Generationen bereichert werden. Bestehende und neue Angebote mit Fuß- und Radwegen sollen miteinander vernetzt werden. Die Steigerung des Lebenswerts für alle Bürger*innen der Stadt und ihres Umfelds wird erhofft. Innerstädtisch mindergenutzte Flächen sollen für Freizeitangebote umgewidmet und ökologisch aufgewertet werden. Eine nachhaltige und klimagerechte Entwicklung ist wichtiges Ziel. Die Kraft der Flüsse, als Energiespender und Transportmittel sowie ihr vernetzender Charakter als Lebensraum für Pflanze, Tier und Mensch soll gestärkt werden. Die Freiflächen rund um die Altstadt sollen als Gärten wieder geöffnet werden. Diese Aufgabe sind die sechs teilnehmenden Landschaftsarchitekturbüros auf sehr unterschiedliche Weise angegangen und die Jury machte sich nach rund acht Stunden die Entscheidung nicht leicht. Gestaltungsvorschläge wurden zu folgenden Bereichen geliefert:
- Donau-Au-Park mit südlichem und nördlichem Donauufer, Steg, Volksfestplatz, Anbindung an das Wohngebiet Auweg, Bahnhofsplatz
- Grüner Altstadtring mit Hanggarten und Klostergarten
- Aufwertung der Günz
- Hagenweide
Im Ideenteil befassten sich die Büros mit der städtebaulichen Entwicklung des Kappenzipfels.
Nachhaltige Landesgartenschau
Die Stadt Günzburg tut bereits viel dafür, um selbst verantwortungsvoll und nachhaltig zu handeln und dies in der Bürgerschaft zu fördern. Nachhaltigkeit soll bei der Umsetzung der Landesgartenschau als leitende Maxime und Querschnittsaufgabe durchdringen. „Dafür werden wir gemeinsam mit Expert*innen innovative Konzepte entwickeln“, so Oberbürgermeister Gerhard Jauernig.
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